Büroklima

Büroklima optimieren

Das richtige Büroklima ist eine Einstellungssache. Hier erfahren Sie, welche Faktoren für ein optimiertes Büroklima wichtig sind.

Das richtige Büroklima - eine Einstellungssache

Akustik und Ergonomie sind sowohl als Faktoren für das Wohlbefinden im Büro als auch als Begriff des Arbeitsschutzes wohl bekannt. Etwas weniger Aufmerksamkeit erfuhr bisher das Thema Büroklima. Vielleicht, weil es automatisch als gegeben angesehen wird. Tatsächlich herrscht jedoch in den meisten Schweizer Büros kein optimales Büroklima, wirft man einen Blick auf den Grad der Luftfeuchtigkeit oder die Luftbewegung. Denn das richtige Büroklima setzt sich aus weitaus mehr zusammen als aus einer angenehmen Temperatur.

Mindestens genauso wichtig sind für den effektiven Arbeitsablauf und die Gesundheit im Büro nämlich der richtige Grad der Luftfeuchtigkeit, ausreichend Luftbewegung, die Strahlungstemperatur und die Luftqualität. Der officebase.ch Ratgeber wirft einen näheren Blick auf die geltenden Schweizer Vorschriften und zeigt Ihnen, wie Sie das Büroklima effektiv optimieren können. Festgehalten sind die Normen zum Büroklima in der Schweiz in Artikel 16 des Arbeitsgesetzes. Darin heisst es:

Sämtliche Räume sind ihrem Verwendungszweck entsprechend ausreichend natürlich oder künstlich zu lüften. Raumtemperatur, Luftgeschwindigkeit und relative Luftfeuchtigkeit sind so zu bemessen und aufeinander abzustimmen, dass ein der Gesundheit nicht abträgliches und der Art der Arbeit angemessenes Raumklima gewährleistet ist

1. Die geeignete Raumtemperatur

Betrachtet man die Raumtemperatur geht man gemäss der Norm SN 520 180 von der empfundenen Temperatur in der Raummitte aus. Entscheidend zur Einstellung der geeigneten Raumtemperatur während der Arbeit ist die jeweilige Tätigkeit. Bei einer sitzenden, vor allem geistigen Tätigkeit wird eine Raumtemperatur zwischen 21 und 23 Grad empfohlen. Bei einer Sitzenden leichten Handarbeit gelten Temperaturen zwischen 20 und 22 Grad als angenehm. Besteht die Arbeit bereits aus leichter körperlicher Arbeit mit einem Wechsel aus Stehen und Fortbewegen reicht eine Temperatur zwischen 18 und 22 Grad aus. Eine mittelschwere körperliche Arbeit kann gut bei einer Temperatur zwischen 16 und 19 Grad, eine schwere körperliche Arbeit bei einer Wärme zwischen 12 und 17 Grad verrichtet werden.

Herkömmliche Büroarbeit wird dementsprechend bei einer Temperaturspanne zwischen höchstens 23 und mindestens 20 Grad empfohlen. Bei diesen Temperaturen arbeiten wir im Büro am effektivsten und konzentriertesten. Bei sehr heissen Aussentemperaturen ist ausserdem darauf zu achten, dass die Raumtemperatur innerhalb der Büroräume auf keinen Fall 26 Grad überschreitet, damit ein noch erträgliches Büroklima gewährleistet werden kann.

2. Luftfeuchtigkeit im Lot

Ein weiterer wichtiger Punkt, um das geeignete Büroklima während des Arbeitens sicherzustellen ist der richtige Grad der Luftfeuchtigkeit. Während eine zu niedrige oder zu geringe Luftfeuchtigkeit zu ernsthaften Atemwegserkrankungen und Kopfschmerzen führen kann, begünstig eine zu hohe Luftfeuchtigkeit Schimmelbildung und dadurch die Entstehung hartnäckiger Allergien und Asthma. In Schweizer Büros herrscht von Natur aus meistens eine zu geringe Luftfeuchtigkeit, im Winter häufig durch hervorgerufen warme und trockene Heizungsluft und seltenes Lüften. Der ideale Wert der Luftfeuchtigkeit - daheim wie im Büro - liegt zur Vermeidung dieser gesundheitlichen Beeinträchtigungen zwischen 40 und 60 Prozent für das richtige Büroklima. Die einfachste Methode die Luftfeuchtigkeit im Lot zu halten ist selbstverständlich regelmässiges Lüften. Weitere Massnahmen bestehen in der Investition ein ein professionelles Lüftungssystem, luftreinigende Pflanzen und die Überwachung der tatsächlichen Luftfeuchtigkeit durch ein Hygrometer. Alle Massnahmen auf einem Blick:

  • Drei bis viermal pro Tag Stosslüften für bis zu vier Minuten. Auf Kipp stehende Fenster bitte vermeiden, da die Büroräume unnötig auskühlen und kein Luftaustausch stattfinden kann.
  • Da es in der Schweiz vor allem ein Problem mit einer zu niedrigen Luftfeuchtigkiet gibt, kann sich die Investition in einen elektrischen Luftbefeuchter lohnen.
  • Beim Heizen sinkt die Luftfeuchtigkeit. Atemwegsprobleme sind die Folge. Daher ist es zwar wichtig, die Räume im Winter auf eine angenehmene Temperatur zu heizen, die bei circa 22 Grad liegt, jedoch nicht zu überheizen.
  • Durch das Messen mit einem Hygrometer behalten Sie die Luftfeuchtigkeit im Büro immer im Auge. Moderne Geräte geben bei zu hoher oder zu niedriger Luftfeuchtigkeit Signale ab.

3. Hohe Luftgeschwindigkeiten vermeiden

Zu hohe Luftgeschwindigkeiten werden im Büro beispielsweise schnell durch Klimaanlagen ausgelöst. Die Folge: Ein Zugluftrisiko, das Erkältungen begünstigt. Die so genannte Luftgeschwindigkeit sollte im Büro daher Werte von über 0,2 m/s nach Möglichkeit nicht überschreiten. Ein besonders hohes Zugluftrisiko besteht übrigens während der Sommermonate.

4. Last but not least: Luftgüte & Luftqualität

Notwendige technische Geräte wie Drucker und Kopierer setzen im Büro viel Ozon frei und verschlechteren die Luftqualität im Büro spürbar. Lösungsmittel, Nikotin oder auch Bakterien und Keime durch eine schlecht gewartete Klimaanlagen können die Luftgüte weiter verschlechtern. Und auch verbrauchte Luft durch zu viele Menschen in einem schlecht gelüfteten Raum sorgt für eine zusätzliche Verschlechterung der Luftqualität.   In der Folge kommt es bei den Mitarbeitern zu starken Ermüdungserscheinungen und Konzentrationsschwächen. Es wird daher dazu geraten, dass der CO2 Gehalt von 0,1% Volumen Kohlendioxid im Büro nicht überschritten werden sollte. Um die Luftqualität zu verbessern, können Sie vor allem zwei Massnahmen ergreifen:

  • Regelmässiges Lüften. Regelmässig und ausreichendes Lüften verbessert die Luftqualität.
  • Pflanzen im Büro tragen zu einer besseren Luftgüte bei. Zu den besonders stark luftreinigenden Pflanzen gehören beispielsweise Einblatt, Efeu, Bogenhanf, Kentia Palme und Dieffenbachia.