Neue Arbeit braucht neue Büromöbel
An die Büroeinrichtung für «neue Arbeit» werden ganz andere Ansprüche gestellt. Welches Mobiliar kann Innovation und kreative Produktivität ermöglichen? Und welche Büromöbel sind zukünftig nötig?
Remote Work, agile Arbeit, vernetzte Selbstverwirklichung – die Zukunftsvisionen im Zusammenhang mit New Work sind mittlerweile im Arbeitsalltag angekommen. An die Büroeinrichtung für «neue Arbeit» werden damit auch andere Ansprüche gestellt. Welches Mobiliar kann Innovation und kreative Produktivität ermöglichen? Und welche Büromöbel sind zukünftig nötig?
New Work – Über die neue Arbeit im Büro und unterwegs
New Work basiert auf Agilität, Flexibilität und Individualität. Damit sind Bindungen an feste Zeiten oder Orte aufgehoben, Strukturen vereinfacht und Eigenverantwortung hervorgehoben. Alles, um komprimiert, gezielt und effektiv arbeiten zu können. New Work bezieht sich stark auf die automatisierte, vernetzte und digitale Gesellschaft. Geformt wurde der Begriff einst vom Sozialphilosophen Dr. Frithjof Bergmann (1930 – 2021), dem es um eine Antwort auf Automatisierung und daraus resultierende Entlassungen ging. Dazu stellte er schon in den 1970ern die Sinnfrage: «Was willst Du in Zukunft im Berufsleben machen?» Der Begriff ist also kaum noch neu – mit fortlaufender Digitalisierung steht Bergmann aber dauerhaft im Fokus.
Büroeinrichtung für neue Arbeitswelten
New Work basiert natürlich auch auf neuen Bürokonzepten, in denen die neuen Arbeitsformen erst möglich werden. Das Mobiliar für dieses neue Büro ist multifunktional und wandlungsfähig. Da es zeitgleich ressourcensparend sein muss, ist die Flexibilität eng an solide Konstruktionen verbunden. Trotz Variabilität ist die Büroeinrichtung für New Work sehr zielgerichtet: Der Fokus auf Selbstbestimmung und Eigenverantwortung heisst auch, dass es kein «One-size-fits-all» geben kann. Nicht immer ist das Grossraumbüro mit Lounge die richtige Lösung: Ein Historiker oder Texter benötigt eher das klassische Büro zum konzentrierten Schaffen. Generell gilt es zu bedenken: Neue Bürokonzepte sind noch in einer Erprobungsphase mit bislang wenig empirischen Daten zu den neuartigen Bürokonzepten – jeder Umbau sollte daher gut überlegt und massgeschneidert sein.
Quelle: New Work, University 4 Industry.
Planung von New Work Raumkonzepten
Wie funktioniert New Work als Bürokonzept? Hier gibt viele Lösungen: Noch vor Austausch des Mobiliars und Umbauten kommen konzeptionelle Veränderungen, um allen unterschiedlichen Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht werden. Kurz: Erst klären, dann einrichten. Lohnt es sich noch, in Ein-Zellen-Büros oder in Grossraumbüros mit Tischreihen zu investieren? Partiell schon: Denn viele Mitarbeiter werden auch weiterhin zu gewohnten Zeiten regelmässig ins Büro kommen. Wie viele remote Worker kommen dazu? Wie oft und mit wie vielen Teilnehmern finden Treffen in der Zentrale statt? Welche Veränderungen in den Team-Grössen wird es geben? Und vor allem: Um welche Arbeit geht es überhaupt? Sicher ist, dass sich der Fokus auf dem Büro als Ort der Begegnung deutlich verstärken wird. Beim wachsenden Anteil von mobiler Arbeit sollte die Inneneinrichtung des Büros vor allem den ungeplanten Austausch und Kommunikation ermöglichen. Hier werden gemeinsam Ideen entwickelt oder Analysen verarbeitet.
Neue Ansprüche an die Arbeitsplatzgestaltung
Benötigt neue Arbeit neue Büromöbel? Ja, aber. Denn auch wenn manche Anforderungen ans Mobiliar neu sind – viele Entwicklungen gehören längst zum Standard der Büroeinrichtung. Schallschutz und Akustikelemente beispielsweise stellen eine ruhige Arbeitsumgebung sicher, vor allem natürlich in grossen Büros mit offenen, modernen Raumlösungen. Für vertrauliche Besprechungen sind klassisch abgetrennte Konferenzräume ebenfalls weiterhin die einzige Lösung. Auch der höhenverstellbare Schreibtisch bietet bereits viel von dem, was New Work ausmacht: im Handumdrehen wird ein Einzel-Arbeitsplatz zum Besprechungstisch – sprichwörtlich agiles Arbeiten. Welche Ansprüche ans Mobiliar sind dagegen neu? In den offenen Begegnungszonen, ob nun Pivot Spaces oder Chill-Out-Area, muss das Büromobiliar variabel sein. Schnelle Umbauten sollen Besprechungen, Fortbildungen, bzw. generell den Austausch unter Mitarbeitern möglich machen.
Der klassische Bürostuhl hat hier weniger zu suchen als offene Sitzmöglichkeiten oder Raum-in-Raum-Lösungen. Für die Präsentationstechnik eignen sich mobile Moderationstafeln und Stellwände. Teambuilding schmiedet resiliente Arbeitsgemeinschaften: Kommen die Kollegen vor Ort zusammen, steht der informelle Austausch also im Mittelpunkt. Zum Beispiel beim Kaffee im Loungebereich, leicht zu integrieren sind aber auch Tischtennis, Billard sowie alles, was zur Bewegung anregt.
Büromöbel für New Work
Welche Büromöbel werden in den neuen Arbeitswelten gebraucht? New Work verändert vor allem die Raumkonzepte. Neu ist der Schwerpunkt von Potential und Mobilität. Die New Work Büroeinrichtung bietet alle Möglichkeiten, flexibel auf sich verändernde Teamstärken, Zeitintervalle oder Projekte reagieren zu können. Das bedeutet: Offene Raumkonzepte auf der einen Seite, effektive Nutzung von Flächen und Ressourcen auf der anderen Seite. Flachere Hierarchien können sich in einer offeneren Raumaufteilung spiegeln, die nur noch von modularen Büromöbelsystemen strukturiert wird. Bewegliche und multifunktionale Raumteiler oder Bürofahrtische unterstützen agiles Arbeiten. Sichtschutz und Desksharing Caddys bieten Rückzugsmöglichkeiten, Diskretion und Individualisierung. New Work räumt vor allem der mobilen Arbeit viel Platz ein – und auch im Home Office sollten die Büromöbel produktive Arbeit erleichtern.
New Work und Nachhaltigkeit
Büromöbel, die in sich verändernden Arbeitsumgebungen auf immer neue Weise genutzt werden, müssen langlebig und belastbar sein. Sie beantworten zugleich problemlos alle aktuellen Fragen nachhaltiger Unternehmensführung: Der reduzierte Flächenverbrauch durch New Work und smartes Workspace Management ist ein Teil des Beitrags. Eine gezielt geplante Arbeitswelt, zugeschnitten auf die Potentiale und Bedürfnisse der Mitarbeiter, bedeutet schliesslich weitere Einsparung von Material und Ressourcen.
BILD: Desksharing Caddy: Move it von Sigel
Weitere Informationen und Herstellerbeispiele:
Informationen zu neuen Formen der Arbeit bietet beispielsweise das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Einrichtungslösungen für New Work von Brunner, Interstuhl oder bei den Planern von Designfunktion.