Hitze im Büro: Tipps für den Sommer am Arbeitsplatz
Der Ratgeber von officebase.ch zeigt, welche Massnahmen das Büro kühl halten und effektives Arbeiten auch im Hochsommer ermöglichen.
Zu heiss im Büro? Was tun bei sommerlicher Hitze am Arbeitsplatz? Nicht jeder Job lässt Raum für eine Siesta – doch immerhin lässt sich die Spitzentemperatur mit einigen Tricks vom Schreibtisch fernhalten. Der Ratgeber von officebase.ch zeigt, welche Massnahmen das Büro kühl halten und effektives Arbeiten auch im Hochsommer ermöglichen.
Arbeit bei Hitze ist immer wieder eine Herausforderung. Hier ist Südeuropa ein Vorbild: In der subtropischen Klimazone gelegen, kennt man den Umgang mit der Sommerhitze. So ist etwa in Spanien die Siesta ein fester Begriff – Büros und Läden machen Mittagspause, wenn die Spitzentemperatur des Tages erreicht wird. Fensterläden und Ventilatoren sind ein baulicher Ausdruck des gewohnten Umgangs mit starker Sonnenstrahlung. Welche Massnahmen oder Tricks lassen sich hier übernehmen?
Individuelle Abschattung mit dem La-melle Lamellenvorhang
Mikro-Klima Arbeitsplatz
Wenn es im Büro zu heiss wird: Für die Büroplanung und für den Alltag am Arbeitsplatz gibt es gute und oft einfache Mittel, um die Temperatur zu drücken. Vor dem Hintergrund möglicher klimatischer Veränderungen können diese Massnahmen gegen Bürohitze sogar noch wichtiger werden. Um Belastungen vorzubeugen, ist ein gutes Raumklima wichtig. Hierzu gehört eine gute Belüftung natürlich mit einer ausgewogenen Temperatur von maximal 24° Celsius – jedoch auch eine konstante Luftfeuchte von um die 50%. Um diese Werte einzuhalten, eignen sich verschiedenste Massnahmen. Zu bedenken ist dabei, dass natürliche Mittel langfristig effektiver sind. Jeder Stromverbrauch – wie etwa durch eine Klimaanlage – ist zugleich eine Wärmequelle.
11 wirksame Massnahmen gegen Hitze im Büro
- Früher starten: Die Kühle des frühen Sommermorgens macht den Start auch im Hochsommer sehr erträglich.
- Morgens sofort lüften: Die ersten Kollegen sind in der Pflicht, wenn hohe Temperaturen anstehen – Fenster öffnen für die kältere Morgenluft öffnen und bei Spitzentemperaturen mittags schliessen.
- Längere Mittagspausen: Ist die Siesta nördlich der Alpen auch nicht üblich, empfiehlt sich die längere (oder auch spätere) Pause in den heissesten Stunden.
- Flexible Arbeitszeiten: Mit Ausweichmanövern gegen die Hitze wird die produktive Arbeit dahin erledigt, wo es erträglich ist. Kündigt die Vorhersage nur kurze Hitzespitzen an, lieber an diesen Tagen gleich früher Feierabend machen.
- Mehr Getränke bereithalten: Was der Körper im Sommer braucht, ist viel Flüssigkeit, weniger schwere Nahrung – dafür unbedingt an Elektrolyte denken und dem Mineralmangel vorbeugen.
- Zucker- und salzhaltige Snacks: Auch hier lernen wir vom Süden. Ist es heiss, braucht der Körper schnelle Energie und Salze. Kurz: erlaubt ist nun all das, was sonst nach Sünde klingt.
- Lockere Kleidung: Alles, was einengt, macht die Hitze noch schlimmer. Nicht umsonst gilt in Japan im Sommer ein Krawattenverbot in den Büros.
- Wärmequellen ausschalten: Egal ob Drucker, LED, Monitore – jeder Stromverbraucher entwickelt Wärme. Abschalten hilft doppelt, weil es Kosten spart.
- Zugluft ermöglichen: Ein leichter Wind bringt den Kollegen Abkühlung und Sauerstoff.
- Akzeptanz: Trotz allen Tricks gegen die Hitze wird es natürlich am Ende warm sein. Legt man den Schalter im Kopf einmal um und „akzeptiert“ die Hitze, ist die Lage auch gleich stressfreier.
- Homeoffice: Die Grossstadt heizt sich zu sehr auf und macht das Arbeiten uneffektiv? Hier hilft nur noch mobile Arbeit. Die Entzerrung nützt dann doppelt: das Homeoffice bietet Rückzug und Abkühlung. Und: im grossen Umfang umgesetzt entleert es die City. Die sich damit auch ein kleines Bisschen weniger aufheizt – weniger Verkehr, weniger Klimaanlagen und geringerer Stromverbrauch. Kann es einen besseren Grund für das Homeoffice im Grünen geben?
Büroeinrichtung gegen Hitze am Arbeitsplatz
- Ventilatoren: Besser als Klimaanlagen, weil sie eine individuelle Kühlung ermöglichen und weniger Strom verbrauchen.
- Bürostuhl mit Kühlfunktion: Den sogenannten Klimastuhl gibt es sogar auch mit Wärmefunktion für den Winter.
- Trennwände: Viele Büromöbelhersteller bieten Akustik- oder Hygienewände, die sich zur Not auch als Sonnenschutz vor das Fenster stellen lassen.
Der Klimastuhl® von Klöber lüftet mit Akkubetrieb – für eine top individuelle Temperatur am Arbeitsplatz
Wärmeschutz bei der Büroplanung
Wärmedämmung und Schutz vor übermässiger Hitze müssen schon bei der Planung verpflichtend berücksichtigt werden. Neubauten sollten über entsprechende Isolierung verfügen. Im Idealfall verfügt ein Bürogebäude über selbstregulierendes Innen-Klima, das sich wärmeleitende und –dämmende Materialien sowie natürliche Luftbewegungen zu Nutze macht.
- Ausrichtung: Anders als in privaten Räumlichkeiten kann vor allem in geographischen „Hitzekesseln“ die Ausrichtung der Fenster nach Norden viel Energie sparen. Ein gut ausgeleuchteter Arbeitsplatz ist auch ohne direkte Sonneneinstrahlung möglich.
- LED-Beleuchtung: Auch mit einer LED-Bürobeleuchtung lässt sich Hitze reduzieren, da sie weniger Wärme emittiert als andere Leuchtmittel.
- Aussenbepflanzung: Mit Grünanlagen lässt sich das Mikroklima rund um ein Gebäude steuern. Bäume und Büsche halten die volle Sonne ab – und schützen im Winter zusätzlich vor Auskühlung.
- Gardinen, Plissees, Fensterläden: Zur Einrichtung des Büros gehört eingebauter und möglichst variabler Sonnenschutz. Arbeitgeber können vor allem hier zu Massnahmen verpflichtet sein. (Siehe unten: „Rechtliches“)
- Höhere Decken: In Altbauten ein erprobtes Prinzip, wodurch die Hitze sich nicht auf Kopfhöhe staut. Der Freiraum nach oben kann auch inspirierend sein.
- Entzerrung: Arbeitsplätze sollten einen Mindestabstand zueinander haben. Das schafft Luft und Raum für Produktivität.
- Technik-Auslagerung: Serverräume sollte weitab und wärmeisoliert untergebracht sein. Neben Wärme geben elektrischen Geräte wie Drucker auch Strahlung ab – daher sollte hierfür ein abgesonderter, möglichst gut gelüfteter Raum bereitstehen.
Rechtliches in der Schweiz: Der Hitzeschutz im Gesetz
Es gelten rechtliche Rahmenbedingungen zur Raumtemperatur am Arbeitsplatz. Der Gesetzgeber empfiehlt in der Schweiz eine Temperatur zwischen 21 und 23 Grad als optimal. Ab 28 Grad ist sozusagen Schluss, dann müssen Massnahmen zum Schutz der Mitarbeiter ergriffen werden. Die Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz ArGV 3 fokussiert vor allem den Schutz vor übermässiger Sonneneinstrahlung und ein entsprechend „angemessenes Raumklima“. Da man bei etwa 30 Grad mit deutlichen Leistungseinbussen rechnet, ist auch ein Beschwerdeverfahren eingeplant.
Arbeitnehmer, deren Chefs keine Massnahmen zum Hitzeschutz einleiten, können sich beim kantonalen Arbeitsinspektorat melden. Das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO gibt Tipps, welche Massnahmen bei grosser Hitze im Büro oder auf weiteren Arbeitsplätzen helfen: von Abschattungen, der Nutzung der Nachtabkühlung bis hin zu Duschgelegenheiten. Ein Merkblatt dazu bietet schnelle Tipps für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer zur „Büroarbeit bei Hitze“.